Der
Cuc Phuong Nationalpark (CPNP) wurde 1962 als erstes Naturreservat Vietnams
gegründet. Cuc Phuong wird in verschiedenen Studien als ein Nationalpark
mit höchster Bedeutung und Schutzpriorität eingestuft.
Der 22.000 ha umfassende Park besteht überwiegend aus Kalksteinbergen,
die von tropischen Regenwald bedeckt sind. Seine besondere Bedeutung liegt
in einer vielfältigen Flora mit ca. 2000 Pflanzenarten und nur an dieser
Stelle erhaltenen uralten Baumriesen. Weiterhin ist der Park Lebensraum von
64 Säugetier-, 137 Vögel- und 36 Reptilienarten und einer enormen
Vielfalt von Insektenarten, von denen bisher nur ein Teil bekannt ist. Mindestens
zwei Arten sind im Nationalpark endemisch.
Neben
dem bedrohten Nebelparder (Neofelis nebulosa), dem Serau (Capricornis
sumatrensis), Kragenbär (Selenarctos thibetanus) und dem
Fleckenroller (Chrotogale owstoni) - eine Schleichkatzenart -, wird
der legendäre Pandalangur (Trachypithecus delacouri) nach neuesten
Erkenntnissen als eine der meist bedrohtesten Affenarten Asiens angesehen.
Der Nationalpark ist eines der wenigen geschützen Gebiete, in dem der
Pandalangur noch in größerer Anzahl vorkommt.
Probleme
im Nationalpark
Intensive Wilderei
Die Wilderei ist im gesamten Nationalpark sehr hoch. Selbst in der Nähe
der Rangerstationen hört man regelmäßig Schüsse und
es lassen sich in vielen Gegenden des Parks Spuren und Schlafplätze
der Wilderer feststellen. Die gewilderten Tiere werden entweder für
den eigenen Verzehr verwendet oder zu angeblich heilbringender Medizin
verarbeitet.
Illegaler Holzeinschlag
Da in der Umgebung des Nationalparks die meisten Einheimischen mit Holzfeuer
kochen, ist der Bedarf an Brennholz extrem hoch. Durch den Holzeinschlag
wurden in den letzten 10 Jahren bereits ca. 20 % der intakten Waldgebiete
des Parks zerstört.
Landwirtschaft und Nutzung von Produkten des Regenwaldes
Teile der gerodeten Flächen werden zum landwirtschaftlichen Anbau genutzt.
Dem Regenwald wird darüber hinaus eine Vielzahl von Produkten, wie z.
B. Früchte von Bäumen, Wurzeln, Bambus-Sprossen, Schnecken und
Krebsen entnommen.
Cuc
Phuong
Nationalpark Conservation Programme
Bereits
seit 1990 engagiert sich der Allwetterzoo Münster in verschiedenen Projekten
und Maßnahmen im Cuc Phuong Nationalpark. In Zusammenarbeit und mit
maßgebliche Unterstützung durch die "Frankfurter Zoologische
Gesellschaft" wurde u.a. ein Projekt zur Verbesserung des Schutzes des
Nationalparks und des Pandalanguren entwickelt. Dazu gehören: Verbesserung
des Nationalparkmanagements, Schulung und Ausbildung einheimischer Mitarbeiter,
Verbesserung der Rangerausrüstung und Bekämpfung der Wilderei.
Wilderer zu Wildhütern
Dieses Projekt hat zum Ziel die Wilderer, die das weit aus
größere Wissen über die Tiere des Parks besitzen, zu
Wildhütern umzufunktionieren. Den ehemaligen Wilderen wird ein etwas
höheres Gehalt gezahlt als sie für einen erlegten Pandalangur bekommen
würden. Durch dieses Projekt konnten bereits einige der bekanntesten
Wilderer in das Schutzprojekt integriert werden.
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